Ausblick KW23 vom 05.05.23 - 09.05.23

Diese Woche könnte ein wahrer Wirbelsturm an finanziellen Neuigkeiten und spannenden Entscheidungen auf uns zukommen, die auf den internationalen Märkten Wellen schlagen könnten. Von nervenzerreißenden Zentralbankentscheidungen bis hin zu brandneuen wirtschaftlichen Prognosen gibt es eine Vielzahl von möglichen Markteinflüssen. Ein besonders beunruhigendes Phänomen ist die wachsende Diskrepanz zwischen den beeindruckenden Gewinnen einiger großer Konzerne und dem Stillstand des übrigen Marktes. Während wir gespannt auf die Entscheidungen der Reserve Bank of Australia und der Bank of Canada warten, werden auch die neuesten Daten aus der Eurozone und die Prognosen der Weltbank und der OECD für die globale Wirtschaft mit Adleraugen verfolgt. Es sieht so aus, als ob die kommenden Tage ein wahres Feuerwerk an Informationen liefern könnten, die uns einen Blick in die Kristallkugel der Marktzukunft ermöglichen.

  1. US-Wirtschaftskalender: Könnten die neuesten Daten überraschen?
    Mit der bevorstehenden Blackout-Periode der Fed vor ihrer Sitzung Mitte Juni dürfen wir keine Reden der offiziellen Vertreter über die geldpolitischen Aussichten erwarten. Der kürzlich veröffentlichte widersprüchliche US-Arbeitsmarktbericht hat gezeigt, dass die Beschäftigungszuwächse im Mai Fahrt aufgenommen haben, die Lohnzuwächse jedoch nachlassen. Ein Anstieg der Arbeitslosenquote hat den Eindruck verstärkt, dass sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt entspannt. Die Arbeitsmarktdaten stützten die Erwartung, dass die Fed auf ihrer nächsten Sitzung eine Zinspause einlegen wird – die erste Pause seit Beginn ihrer aggressiven Anti-Inflationspolitik vor mehr als einem Jahr. Ein weiterer wichtiger Punkt auf dem Radar ist der ISM PMI für den Dienstleistungssektor, der am Montag veröffentlicht wird. Es wird erwartet, dass er eine weiterhin solide Expansionsrate signalisiert, im Gegensatz zum PMI für das verarbeitende Gewerbe, der im Mai den siebten Monat in Folge zurückgegangen ist. Weitere Daten, die die Märkte in Bewegung bringen könnten, sind die Handelszahlen am Mittwoch und die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung am Donnerstag.

  2. Anleger in Sorge: Ist eine Anpassung der Strategie erforderlich?
    Eine wachsende Anzahl von Investoren zeigt sich besorgt darüber, wie stark die Marktgewinne von der herausragenden Performance einer kleinen Gruppe von Großunternehmen dominiert werden, während der Rest des Marktes auf der Stelle tritt. Der technologielastige Nasdaq 100 hat im Jahr 2023 bisher um 33 % zugelegt. Der Leitindex S&P 500 ist im bisherigen Jahresverlauf um 11,5 % gestiegen und notiert derzeit auf einem 10-Monatshoch. Das kombinierte Gewicht von fünf Aktien – Apple, Microsoft, der Google-Mutter Alphabet, Amazon und Nvidia – macht inzwischen 25 % des Marktwerts des S&P 500 aus. Diese Dominanz von nur wenigen Unternehmen wirft Fragen über die Gesundheit des gesamten Marktes auf und birgt die Gefahr, dass die Volatilität zunimmt, wenn sich die Anleger von diesen Megacap-Aktien abwenden.

  3. Zentralbank-Entscheidungen: Wer könnte die nächste große Veränderung einleiten?
    Mit der kommenden Fed-Sitzung im Blick richten sich alle Augen in dieser Woche auf die Reserve Bank of Australia und die Bank of Canada. Beide Zentralbanken ringen weiterhin mit hartnäckiger Inflation. Die Entscheidung der RBA, die am Dienstag erwartet wird, könnte in beide Richtungen ausschlagen, nachdem die Inflationsdaten für April deutlich stärker als erwartet gestiegen sind. Nach der überraschenden Zinserhöhung im letzten Monat befinden sich die Zinsen bereits auf dem höchsten Stand seit 11 Jahren. Gouverneur Philip Lowe betonte, dass die RBA eine klare Botschaft senden wolle: Sie werde alles tun, um den Kampf gegen die Inflation zu gewinnen.

  4. Eurozone:Was könnten die neuen Zahlen offenbaren?
    Die neuesten Daten aus der Eurozone werden am kommenden Montag erwartet und werden Einblick geben, wie sich die deutsche Wirtschaft zu Beginn des zweiten Quartals entwickelt. Besonders im Fokus stehen die Handelszahlen, die Industrieaufträge und die Industrieproduktion. Nachdem bereits in der vergangenen Woche alarmierende Signale auf eine Rezession in der größten Volkswirtschaft der Eurozone hindeuteten, werden die Anleger die Veröffentlichung dieser Daten mit Spannung verfolgen.

  5. Wirtschaftsprognosen der Weltbank und der OECD: Sind Sie auf dem Laufenden?
    Die bevorstehenden Tage halten für Investoren weitere interessante Neuigkeiten bereit: Sowohl die Weltbank als auch die OECD werden ihre aktuellen Prognosen für die weltweite Wirtschaftsentwicklung veröffentlichen. Diese Informationen könnten neue Einblicke in die zukünftigen Aussichten der globalen Märkte liefern. Bereits im letzten Monat schlug die Weltbank Alarm und warnte vor einem schleppenden Wachstum der Weltwirtschaft. Die Turbulenzen im Bankensektor, die hohe Inflation, die fortwährenden Auswirkungen der russischen Invasion in der Ukraine und nicht zuletzt die dreijährige COVID-19-Pandemie könnten die Weltwirtschaft noch für das kommende Jahrzehnt beeinträchtigen.